Bruttorauminhalt nach DIN 277 berechnen

Der Bruttorauminhalt (BRI), eine Schlüsselkomponente in der Bauplanung und -kalkulation, ist entscheidend für die genaue Bestimmung des Raumvolumens von Gebäuden. Definiert in der DIN 277 – “Grundflächen und Rauminhalte im Hochbau”, ist der BRI unerlässlich für die Berechnung von Baukosten und wird in Kubikmetern angegeben.

Mit dem 3D Architekt von Immocado können alle baulich relevanten Flächen nach DIN 277 und WoFlV automatisch berechnet und übersichtlich als Liste ausgedruckt werden.

Was ist der Bruttorauminhalt (BRI)?

Der BRI repräsentiert das Gesamtvolumen eines Bauwerks oder Geschosses. Er setzt sich aus zwei Hauptelementen zusammen: dem Nettorauminhalt (NRI) und dem Konstruktionsrauminhalt (KRI).

Die Berechnung erfolgt durch Multiplikation der Bruttogrundfläche (BGF) eines jeden Raumes mit seiner Höhe. Die Formel hierfür lautet BRI =  Bruttogrundfläche x Höhe

Üblicherweise wird der Brutto-Rauminhalt im Rahmen der Bauplanung tabellarisch für alle Geschosse sowie das gesamte Gebäude angegeben – eine solche Tabelle können Sie mit Immocado beispielsweise automatisch erstellen lassen.

Bedeutung der DIN 277 in der BRI-Berechnung:

Die DIN 277, die erstmals 1934 eingeführt und zuletzt 2021 aktualisiert wurde, legt die Standards für die Berechnung von Raumvolumen und -flächen im Bauwesen fest. Sie ist somit ein zentrales Instrument für Architekten und Ingenieure.

Berechnung des Bruttorauminhalts (BRI)

Grundfläche und Höhe: Der BRI wird ermittelt, indem die Bruttogrundfläche (BGF) jedes Raumes mit seiner Höhe multipliziert wird. Die Bruttogrundfläche umfasst die gesamte Fläche eines Raumes bzw. Geschosses, einschließlich Wänden und anderen festen Strukturen.

  • Im Keller wird die Höhe von Unterkante des Kellerbodens aus bis zur Oberkante der Deckenplatte berechnet.
  • In Zwischengeschossen wird die Höhe von Oberkante des Bodens bis Oberkante der Deckenplatte der nächsthöheren Grundrissebene berechnet.

BRI nach DIN 277 bei einem Flachdach

  • Bei Dächern wird die Höhe ebenfalls bis zur mittleren Höhe der Dachoberkante berechnet. Bei Flachdächern gibt es einen Sonderfall in der Berechnung: Hier wird die Höhe bis zur Oberkante der Ummauerung (Attika) berechnet.

Einige Bauelemente werden jedoch nicht berücksichtigt (siehe unten).

Addition der Volumina: Schließlich werden die Volumina aller Räume bzw. Geschosse summiert, um den gesamten Bruttorauminhalt des Gebäudes zu erhalten. Die nachfolgend genannten Elemente werden dabei im Rahmen der Berechnung nach DIN 277 berücksichtigt bzw. nicht berücksichtigt:

Was gehört zum BRI?

  • Nettorauminhalt (NRI): Das Volumen über der Netto-Grundfläche der nutzbaren Räume.
  • Konstruktionsrauminhalt (KRI): Das Volumen der Baukonstruktionen des Bauwerks.
  • Gesamte Raumhülle: Alle Räume innerhalb des Gebäudes
  • Tragende und Nichttragende Bauteile: Dies umfasst Wände, Decken und Dächer.
  • Installationen: Einbeziehung von Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und Elektroanlagen.

Was gehört nicht zum BRI?

  • Einzel- und Streifenfundamente, Tiefgründungen: Diese Elemente sind Teil der Gebäudebasis, aber nicht des eigentlichen Volumens, das für den BRI berücksichtigt wird.
  • Kleine Licht- und Luftschächte: Schächte mit einem Volumen von weniger als einem Kubikmeter werden ausgeschlossen.
  • Dachaufbauten: Elemente wie Lichtkuppeln oder Dachgauben, wenn sie kleiner als ein Kubikmeter sind.
  • Lüftungsschächte oder -rohre und Schornsteinköpfe: Die über den Dachbelag hinausragen.
  • Auskragende Sonnenschutzanlagen und Dachüberstände: Solche Anlagen werden nicht in den BRI einbezogen.
  • Rauminhalte über nicht vollständig umschlossenen oder nicht überdachten Flächen: Beispielsweise traditionelle Balkone oder Terrassen, die nicht zur vollständigen Gebäudehülle gehören.