Ein Blockhaus selber planen und bauen

Das Holz und die raue Optik sorgen dafür, dass Blockhäuser einen ganz besonderen Charme vermitteln. Dadurch erfahren diese Häuser eine enorme Beliebtheit und immer mehr Hausherren wünschen sich, ein Blockhaus ihr Eigen nennen zu können. Damit nicht nur der rustikale Charme mit einem Blockhaus in das Leben potenzieller Hausherren einzieht, zeigen wir 10 Schritte auf, die zum eigenen Blockhaus führen können.

Die eignen Erwartungen überprüfen

Ein wesentlicher Bestandteil ist, dass die eigenen Erwartungen vorab klar umrissen werden. Dabei gibt es verschiedene Abschnitte, die dabei helfen können, die Bedürfnisse und Wünsche genau zu erfassen:

• Jedes Familienmitglied sollte sich überlegen, wie das zukünftige Blockhaus aussehen sollte und die Wünsche und Bedürfnisse aufschreiben.
• Jeder sollte seine Gedanken mitteilen und im Anschluss sollte überprüft werden, welche Gemeinsamkeiten bestehen.
• Danach sollte den die genauen Vorgaben für die Planung fixiert werden. Also wie viele Zimmer werden benötigt, wie soll die Raumaufteilung aussehen und wie viel Fläche wird insgesamt benötigt?
• Welche Funktionen sollte das Blockhaus erfüllen? Soll es ein Ferienhaus sein, ein reines Wohnhaus oder soll darin auch gearbeitet werden?
• Welcher Stil passt am Besten zu den gemeinsamen Wünschen und Vorstellungen. Dahingehend kann es hilfreich sein sich Beispielbilder von verschiedenen Stilrichtungen gemeinsam anzusehen und die Vorlieben zu besprechen.
• Darauf aufbauend sollte entschieden werden, welche Holzwände gewünscht werden.
• Im Anschluss sollte erörtert werden, welche Aufgaben von professionellen Unternehmen und Dienstleistern ausgeführt und welche Teile des Projektes eigenständig bewältigt werden sollen.

Das richtige Grundstück finden

Ein Blockhaus ist ein besonderes Objekt, dass nicht in jeder Wohnlage errichtet werden kann. Zudem sollte das Blockhaus auch in einer Umgebung stehen, in der die Nachbarschaft und die Landschaft mit diesem Modell harmonieren. Deshalb ist es wichtig, dass richtige Grundstück für das eigene Blockhaus zu finden. Es sollte bei der Auswahl auf folgende Aspekte Rücksicht genommen werden:

Die Größe und Form des Grundstückes sollten zum Blockhaus passen.

Die natürlichen Eigenarten müssen berücksichtigt werden. Dazu gehört auch, welche Arbeiten durchgeführt werden müssen, um das Blockhaus zu errichten.

Die Ausrichtung des Grundstücks und die geographische Lage des Baugebiets. Danach sollte auch die Raumaufteilung vorgenommen werden. Denn Frühstücken bei Sonnenschein ist erstrebenswerter als Sonnenlicht im Heizungskeller.

Ist das Grundstück an besondere Anforderungen geknüpft?

Einen groben Kostenrahmen erstellen

Um das Budget planen und Kreditverhandlungen anstreben zu können, ist es notwendig, dass ein grober Rahmen für die Kosten aufgestellt wird. Dabei sollten alle Kosten berücksichtigt werden, die mit dem Projekt verknüpft sind. Darüber hinaus sollte auch darauf geachtet werden, dass ein Bonus von 15% einkalkuliert werden, um unvorhergesehene Kosten decken zu können. Generell sollten folgende Aspekte in die Kalkulation einfließen:

• Die Kosten des Grundstücks
• Die Kosten für das Fundament und den Keller
• Die Kosten für die Erschließung sowie die Infrastruktur
• Die Gebühren für die Behördengänge
• Eine Schätzung des Baupreises
• Die Kosten für den Aufbau und die Fertigstellung
• Notwendige Anschaffungen aufgrund des Umzuges
• Die Umzugskosten und Endrenovierung der bisherigen Bleibe

Aufgrund dieser Aspekte kann ein ungefähres Budget ermittelt werden. Darauf sollte nochmals eine Pauschale von 15% des Gesamtpreises gerechnet werden, um Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben zu haben. Dabei können die Preise deutlich variieren, je nachdem wie viele Dienstleister beschäftigt werden und welche Variante des Blockhauses ausgesucht wird. Es kann also auch hilfreich sein, unterschiedliche Kalkulationen durchzuführen und im Anschluss zu überlegen, welche Variante am besten zu der eigenen finanziellen Situation passt.

Die Finanzierung absichern

Damit das Projekt Blockhaus in die nächste Phase starten kann, ist es wichtig, dass die Finanzierung geklärt wird. Dabei sollte das vorhandene Eigenkapital geprüft werden und unterschiedliche Kreditgeber überprüft werden. Um eine möglichst reibungslose Finanzierung zu gewährleisten, kann auch zuerst ein Hersteller ausgewählt werden. Diese arbeiten häufig mit spezifischen Kreditinstituten oder Banken zusammen. Neben der Finanzierung für den Bau sollte auch der Ratenplan nach den eigenen Möglichkeiten gestaltet und darüber hinaus die Risiken, beispielsweise durch Versicherungen, minimiert werden.

Das Projekt erstellen und einreichen

Um das Projekt zu erstellen kann entweder ein Dienstleister in Anspruch genommen werden oder der Grundriss wird mithilfe einer entsprechenden Software vorgenommen. Wenn der Bauplan selbst erstellt wird, dann können dort viele Kosten eingespart werden. Allerdings kann ein Planungsbüro oder auch ein Architekt schneller arbeiten und darüber hinaus sind Kontakte zu entsprechenden Unternehmen vorhanden, die das Bauvorhaben beschleunigen.

Egal, welche Variante gewählt wird – das Projekt muss danach beim Bauamt eingereicht werden, damit eine Genehmigung erfolgen kann. Der Bauantrag wird dabei beim Genehmigungsbüro eingereicht und, normalerweise, innerhalb von vier bis sechs Wochen beschieden. Erst wenn diese Hürde gemeistert ist, kann das Projekt in die nächste Phase übergehen.

Die Baugenehmigung erhalten

Auch bei einem sorgfältig geplanten Projekt kann es sein, dass eine Mängelrüge vom Bauamt vorliegt. In diesem Fall sollten die Fehler schnellstmöglich behoben werden, da das Amt erneut 4 bis 6 Wochen Zeit hat, um über den neuen Antrag zu bescheiden. Hier kann professionelle Unterstützung dabei helfen, diesen Prozess zu beschleunigen und effektiver zu gestalten.

Den richtigen Blockhaus-Hersteller finden

Um den richtigen Hersteller für das eigene Blockhaus zu finden, sollten folgende Fragen beantwortet werden:

Die Zuverlässigkeit: Wie wird der Hersteller bewertet und welches Kreditrating kann abgerufen werden?

Qualität: Wo wird produziert und welche Materialien werden verwendet?

Zertifizierung: Können unabhängige Zertifizierungen vorgewiesen werden? Worauf beziehen sich diese und sind diese anerkannt?

Erfahrung: Gibt es Referenzprojekte und welche Erfahrungswerte werden von anderen Bauherren beschrieben?

Den Service: Welchen Service bietet der Hersteller und wie kann davon profitiert werden? Besteht die Möglichkeit eine lückenlose Dienstleistung in Anspruch genommen und können Prozente eingeräumt werden?

Das Preis-Leistungs-Verhältnis: Wie steht der Hersteller auf dem Markt dar und welche Leistungspakete werden angeboten?

Der Aufbau des Blockhauses

Der Aufbau ist eine Stellschraube, an der wirklich Geld eingespart werden. Es können nämlich verschiedene Varianten ausgewählt werden.

• Der Aufbau in Eigenleistung: die günstigste Variante und nur zu empfehlen, wenn gute handwerkliche Vorkenntnisse bestehen und das Werkzeug vorhanden ist.
• Der Aufbau unter Aufsicht eines Experten: Das Haus wird auch hier in Eigenleistung errichtet, aber der Experte steuert das entsprechende Wissen bei.
• Der Aufbau mit einem Aufbauteam: Ein eingespieltes Team errichtet das Blockhaus schnell und effektiv nach Plan.
• Der Aufbau mit einer Bauaufsicht: Auch hier übernimmt ein Team den professionellen Aufbau des Blockhauses. Aber die Verantwortung geht von dem Bauherrn auf die Bauaufsicht über – dadurch wird der Auftraggeber auch mental entlastet.

Den richtigen Bauunternehmer finden

Es gibt vier Aspekte, die bei der Auswahl des richtigen Bauunternehmers berücksichtigt werden sollten:

• Erfahrung: Sind Blockhäuser im Repertoire des Unternehmers enthalten und wurden bereits solche Projekte realisiert?
• Zulassung: Leider gibt es viele schwarze Schafe im Baugewerbe. Deshalb sollte immer überprüft werden, ob die entsprechenden Lizenzen vorliegen und dadurch der Aufbau auch erlaubt ist.
• Referenzen: Können die Referenzen des Unternehmens frei eingesehen und kann dadurch die Qualität beurteilt werden?
• Wirtschaftlichkeit: Ist das Unternehmen wirtschaftlich stabil und in der Lage, ein solche Projekt mit zu tragen? Dafür sollen die entsprechenden Unterlagen hinsichtlich der Unternehmenssituation eingesehen werden. Das kann im Internet passieren oder auch bei der zuständigen Behörde.

Die Abnahme des Blockhauses

Sobald die Abnahme erfolgt ist, sind die beteiligten Unternehmen aus ihrer Verantwortung entlassen. Aufgrund dessen ist es wichtig, dass bei der Aufnahme nicht nur die Optik, sondern auch die Qualität der Arbeiten beurteilt wird. Deshalb ist es hilfreich, wenn ein unabhängiger Gutachter oder Sachverständiger dafür hinzugezogen wird. So können Mängel direkt angesprochen und behoben werden. Wichtig ist, dass die Abnahme erst vollständig erfolgt, wenn keine Mängel mehr vorhanden sind. Denn offensichtliche Mängel können nach der Abnahme nicht mehr kritisiert werden. Das gilt auch bei Aspekten, wie beispielsweise unsauberen Fugen, die nicht unbedingt nachgebessert werden können. In diesem Fall sollten die Mängel schriftlich fixiert und gegengezeichnet werden, um einen Preisnachlass zu erhalten.

Wenn alle 10 Schritte erfolgreich absolviert wurde, dann steht dem Einzug in das eigne Traum-Blockhaus nichts mehr im Weg. Solange alle Schritte sorgfältig und mit dem nötigen Respekt durchgeführt werden, steht am Ende das gewünschte Blockhaus, in dem rustikaler Charme auf modernen Komfort trifft. Somit sollte für die Planung und den Bau ausreichend Zeit einkalkuliert werden, damit am Ende das Haus der Träume steht.